Im Rahmen eines umfassenden Interviews mit AWP Soziale Sicherheit sprach Mark Dieringer, Head of Alternative Investments bei Tellco, über die konkrete Wirkung alternativer Anlagen – insbesondere in Krisenzeiten – sowie über die Messung von Erfolg anhand der Sharpe Ratio.
Im Bild: Mark Dieringer, Head of Alternative Investments bei Tellco
„Alternative liefern auch in Krisen risikoadjustierte Renditen“
Während des COVID-19-Abschwungs zeigte sich die Widerstandsfähigkeit alternativer Anlagen deutlich. Dieringer hebt hervor, dass sich insbesondere die Private-Equity-Bestände schneller erholten als traditionelle Aktien. Auch Hedgefonds und reale Vermögenswerte trugen dazu bei, die Sharpe Ratio zu verbessern – also das Verhältnis von Ertrag zu Risiko zu optimieren.
Die Sharpe Ratio zeigt, wie viel zusätzliche Rendite eine Anlage für das eingegangene Risiko liefert. „Eine höhere Sharpe Ratio deutet im Allgemeinen auf eine attraktivere risikobereinigte Rendite hin, d. h. die Anlage bietet eine bessere Rendite für das eingegangene Risiko“, sagt Dieringer. Sie ist besonders geeignet, um unterschiedliche Anlagen vergleichbar zu machen.
Ein konkreter Vergleich:
- Aktien: Volatilität ca. 16 %
- Diversifizierte Hedgefonds-Portfolios: Volatilität ca. 3 %
- Private Equity und Infrastrukturanlagen: Volatilität ca. 7 %
Diese Unterschiede zeigen: Alternative Anlagen können die risikobereinigte Rendite eines Portfolios signifikant verbessern.
„Der Erfolg wird anhand mehrerer Indikatoren bewertet“
Bei Tellco wird die Sharpe Ratio nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines umfassenderen Analyserahmens. „Wir analysieren die Verringerung der Volatilität, die Verbesserung der Sharpe Ratio und die Drawdowns, also die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs“, erklärt Dieringer.
Zusätzlich führt Tellco Stresstests durch, in denen Portfolios mit und ohne alternative Anlagen in Krisenphasen – konkret in den Jahren 2020 und 2022 – miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse zeigen klar: Alternative Anlagen verringern den maximalen Verlust deutlich.
Eine Strategie wird bei Tellco als erfolgreich eingestuft, wenn die Sharpe Ratio mindestens 1.0 beträgt – idealerweise über 1,52.
Bessere risikobereinigte Renditen durch systematische Analyse
Alternative Anlagen leisten einen messbaren Beitrag zur Stabilität von Portfolios. Besonders in Krisenzeiten erweisen sich Private Equity, Infrastruktur und Hedgefonds als wertvolle Komponenten zur Glättung der Volatilität und zur Verbesserung der Sharpe Ratio. Tellco setzt dabei auf ein mehrdimensionales Bewertungsmodell, um die Wirksamkeit der Anlagestrategien objektiv zu beurteilen.
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